Schon vor vielen Jahrhunderten waren immergrüne Pflanzen in heidnischen Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. So haben die Germanen Tannenzweige zur Wintersonnenwende an öffentlichen Orten und vor ihren Häusern platziert.

In nördlichen Gebieten wurden im Winter Tannenzweige ins Haus gehängt, um Böse Geister am Eindringen zu hindern und die Hoffnung auf den nächsten Frühling zu nähren. Im Mittelalter wurden sogar ganze Bäume zu bestimmten Festlichkeiten, wie zum Beispiel den Maibaum, geschmückt. Unbelegten Aussagen zu Folge sollen bereits im Jahre 1419 Mitglieder der Bäckerschaft aus Freiburg im Breisgau einen Weihnachtsbaum mit Lebkuchen, Äpfeln, Früchten und Nüssen behängt haben.

In Skandinavien versammelt sich die Familie um den Weihnachtsbaum und tanzt singend um den Baum. Wenn nicht genug Menschen für die Kette um den Baum vorhanden sind, wird der Teddybär oder die Puppe mit an die  Hand genommen, damit die Kette um den Baum reicht.

Der Traum

Hoffmann von Fallersleben

 

Ich lag und schlief; da träumte mir

ein wunderschöner Traum:

Es stand auf unserem Tisch vor mir

ein hoher Weihnachtsbaum.

 

Und bunte Lichter ohne Zahl,

die brannten ringsumher;

die Zweige waren allzumal

von goldenen Äpfeln schwer.

 

Und Zuckerpuppen hingen dran;

das war mal eine Pracht!

Da gab`s was ich nur wünschen kann

und was mir Freude macht.

 

Und als ich nach dem Baume sah

und ganz verwundert stand,

nach einem Apfel griff ich da,

und alles, alles schwand.

 

Da wacht`ich auf aus meinem Traum,

und dunkel war`s um mich.

Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,

sag an, wo find`ich dich?

 

Da war es just, als rief er mir:

"Du darfst nur artig sein;

dann steh`ich wiederum vor dir;

jetzt aber schlaf nur ein!